Intervention auf Google Maps
2022
Zusammenarbeit mit Lily Hassioti
entstanden im Rahmen der Artist Residency des Landes Steiermark bei State of Concept, Athen (GR)
Danke für die Unterstützung: Land Steiermark
Die Flüsse in Athen sind seit Jahrzehnten begraben und nur an wenigen Stellen sichtbar. So auch der Ilissos, über dessen unsichtbaren Verlauf die beiden Künstlerinnen wohn(t)en- im Norden und Süden. Während Lena Violetta Leitners Artist Residency begaben sie sich auf eine persönliche Reise und versuchten, diesem „Geisterfluss“ zu begegnen.
Beim aufeinander Zugehen scannten sie den vermeintlichen Verlauf des Flusses (3D Scans) und trafen sich in der Mitte, an der St. Foteini Kirche von Ilissos – ein Ort, der zu ihrem regelmäßigen Treffpunkt wurde.
In Anbetracht der Dominanz von Google Maps und der Art und Weise, wie es die Wahrnehmung eines Ortes tiefgreifend prägt, schufen die beiden Künstlerinnen anschließend eine Intervention auf Maps,
die in Frage stellt was und wie kartiert werden darf, sowie die Einheitlichkeit der Informationen.


Durch die Erstellung eines „Geister“-Gmail-Kontos namens Potamos Ilissos (der Fluss Ilissos) zeichnen sie den Verlauf des Flusses auf der Karte nach, indem sie öffentliche Pins erstellen.
Diese Pins entsprechen den Orten, an denen sie zusammen waren, und enthalten Bilder, Gedanken, Emotionen und Erinnerungen in Form von Beschreibungen, Rezensionen und Bewertungen, um persönliche Erfahrungen in das System einzubetten.
Potamos Ilissos fungiert als sicherer Raum und Platzhalter, in dem intime Gedanken öffentlich geteilt werden können, in einem Wechselspiel zwischen Privatsphäre und Offenlegung.
Das Projekt ist ein Versuch, den Begriff „Mapping“ zu überdenken und Raum für persönliche Erfahrungen, verstreute Informationen, ungefilterte Gedanken, Spekulationen, Irrtümer und zufällige Erinnerungen zu schaffen, die auf einer globalen Plattform existieren können.



